Allgemein

Mindestlohn

Ab 2024 beträgt der Mindestlohn 12,41 Euro. Arbeitnehmer, die zuvor weniger verdienten, profitieren von der Lohnerhöhung. Doch bleibt wirklich mehr oder zumindest gleich viel Geld zum Leben übrig?

Ich war skeptisch, und wie ich finde, zurecht. Daher dieser Beitrag, in dem ich anhand von Zahlen, verschiedener Quellen und meiner eigenen Recherche belegen werde, dass der Reallohn bei den wirtschaftlich am wenigsten verdienenden Arbeitnehmern schwindet.

Eines vorweg: Wenn man die Inflation als Ganzes betrachtet, klingen 12 Euro oder sogar 12,41 Euro nicht so schlecht. Doch schaut man genauer hin, stellt man fest, dass gerade die Dinge, die zum Leben notwendig sind, wesentlich teurer geworden sind.

Da jedoch auch Luxusgüter und Wohneigentum in die durchschnittliche Inflation einbezogen werden, entsteht ein falsches Bild. Daher sollte man den Statistiken im weiteren Verlauf des Beitrags nicht allzu viel Beachtung schenken. Mehr dazu am Ende des Beitrags mit konkreten Preisen aus der Realität eines Geringverdieners.

Emanuel

Vorwort: Wer beim Kleinsten spart, sanktioniert sich indirekt selbst!

Eine funktionierende Wirtschaft setzt voraus, dass alle Beteiligten zahlungsfähig und handlungsfähig sind und dies auch bleiben. Wenn jedoch ein wachsender Teil der Bevölkerung nicht mehr über ausreichende finanzielle Mittel verfügt, schwindet die Kaufkraft.

Dies hat direkte Auswirkungen auf Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen direkt an Endverbraucher verkaufen (B2C). Die Reduzierung der finanziellen Mittel für diese Unternehmen wirkt sich dann in zweiter Linie auf jene aus, die sich auf den Handel mit anderen Unternehmen konzentrieren (B2B).

Ein besorgniserregender Aspekt tritt auf, wenn der Staat (als Administrator) finanzielle Maßnahmen ergreift, um Unternehmen zu retten. Oft versucht der Staat, die ausgegebenen Gelder durch Erhöhung der Steuern und damit höhere Steuereinnahmen oder durch die Beendigung von Fördermaßnahmen wieder zurückzuholen. Leider kann diese zusätzliche Belastung ab einem bestimmten Punkt von niemandem mehr kompensiert werden.

Richtige Interpretation von Inflationscharts

Die Charts zur Inflation vermitteln auf den ersten Blick ein irreführendes Bild. Die Kurven scheinen zunächst stark anzusteigen und sich langsam zu senken. Bei genauerem Lesen dieser Charts wird jedoch deutlich, dass die Preise sich nicht rückläufig entwickeln, sondern lediglich etwas langsamer ansteigen, und Waren dennoch stetig teurer werden.

Der letzte tatsächliche Rückgang der Inflation (Deflation) wurde in den alten Bundesländern im Jahr 1986 mit einer negativen Inflationsrate von -0,1% verzeichnet. Deutlich spürbar waren jedoch nur die Jahre 1950 (-6,4% Inflation, die aber im Gesamtjahr 1951 wieder ausgeglichen wurde) und 1953 (-1,7% Inflation).

Ähnlich hohe Inflationsraten wie heute gab es nur 1992, zwischen 1980 und 1982 sowie zwischen 1972 und 1975. Das Jahr 1951 schließe ich aus, da die Betrachtung von 1950 und 1951 zusammen eine Differenz von 1,2% zeigt, was auf zwei Jahre (0,6%) nicht wesentlich ins Gewicht fällt.

Entwicklung der Kosten seit 2001 bis 2023

Inflation und Kostenentwicklung: Dinge, die im Jahr 2001 100 Euro gekostet haben, kosten nun durchschnittlich:

Emanuel

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